Going Nomadic. Mobile Learning in Higher Education
Bryan Alexander, Going Nomadic. Mobile Learning in Higher Education. EDUCAUSE Review, vol. 39, no. 5 (September/October 2004): 28–35 [meine Übersetzung]
„What does a campus look like when students are accustomed to reaching the Internet from wherever they stand, stroll, or lounge?“ fragte sich 2004 Bryan Alexander, und prophezeite, dass Schüler und Studenten „digitale Nomaden“ werden (im Folgenden meine Übersetzung):
„... Die Lage erinnert mich an Franz Kafkas kurzen Text ‚Ein altes Blatt’, dem Bericht vom Erscheinen einer Nomadenarmee in der Hauptstadt einer imperialen Hochkultur. Die Bewohner sind völlig davon überrascht, als plötzlich die Nomaden in der Stadt auftauchen. Ohne Vorwarnung sind sie überall, zwischen den Ansässigen, auf den Straßen und Märkten. Sie schlagen ihre Zelte auf, nehmen sich, was sie brauchen, Verständigung mit ihnen ist nicht einmal durch Zeichensprache möglich.
Die Situation wird aus der Sicht eines verunsicherten Ladenbesitzers rekapituliert: Das vollkommene Nichtverstehen der Stadtbewohner, aber auch ihr hilfloser Versuch, so zu tun, als seien die Nomaden gar nicht da, und einfach so weiterzumachen wie bisher. Wie das Weltbild Stück für Stück auseinanderfällt, wie die Wirklichkeit entgleitet, während buchstäblich vor der Haustür eine gänzlich fremde Kultur um sich greift.
Es ist eine sehr komische Geschichte, auf Kafkas einmalige Weise, aber natürlich hat sie auch eine Moral, insbesondere für uns, die in der Höheren Bildung tätig sind. Schwärme von Nomaden sind bereits eingetroffen auf den Colleges und Universitäten der ganzen Welt.“
„What does a campus look like when students are accustomed to reaching the Internet from wherever they stand, stroll, or lounge?“ fragte sich 2004 Bryan Alexander, und prophezeite, dass Schüler und Studenten „digitale Nomaden“ werden (im Folgenden meine Übersetzung):
„... Die Lage erinnert mich an Franz Kafkas kurzen Text ‚Ein altes Blatt’, dem Bericht vom Erscheinen einer Nomadenarmee in der Hauptstadt einer imperialen Hochkultur. Die Bewohner sind völlig davon überrascht, als plötzlich die Nomaden in der Stadt auftauchen. Ohne Vorwarnung sind sie überall, zwischen den Ansässigen, auf den Straßen und Märkten. Sie schlagen ihre Zelte auf, nehmen sich, was sie brauchen, Verständigung mit ihnen ist nicht einmal durch Zeichensprache möglich.
Die Situation wird aus der Sicht eines verunsicherten Ladenbesitzers rekapituliert: Das vollkommene Nichtverstehen der Stadtbewohner, aber auch ihr hilfloser Versuch, so zu tun, als seien die Nomaden gar nicht da, und einfach so weiterzumachen wie bisher. Wie das Weltbild Stück für Stück auseinanderfällt, wie die Wirklichkeit entgleitet, während buchstäblich vor der Haustür eine gänzlich fremde Kultur um sich greift.
Es ist eine sehr komische Geschichte, auf Kafkas einmalige Weise, aber natürlich hat sie auch eine Moral, insbesondere für uns, die in der Höheren Bildung tätig sind. Schwärme von Nomaden sind bereits eingetroffen auf den Colleges und Universitäten der ganzen Welt.“
prof - 5. Okt, 14:11